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Küste / Service :: Nördl. Costa Blanca unter der Lupe (Ortsportraits) :: Calpe
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Ortsportrait von Calpe
Naturschutzgebiet Peñón de Ifach
Provinz AlicanteAm südlichen Ende des Marina-Alta-Kreises, dessen Grenze zu Altea die Berge "Morro de Toix" und "Bernia" bilden, liegt die Tourismusstadt par excellence, Calpe (valencianisch: Calp). Sie beherbergt das Wahrzeichen der Costa Blanca, den 330 Meter hohen Peñón de Ifach (valencianisch: "Penyal d'Ifac"). Der Peñón (phönizisch "Hifach" = Norden, vielleicht um ihn von dem Peñón de Gibraltar zu unterscheiden) hat die höchste Felsenwand des Mittelmeerraumes und ist bei Kletterern sehr beliebt. Er erstreckt sich fast einen Kilometer ins Meer hinein und trennt die fast rechtwinklig zueinander liegenden Calper Hauptstrände Levante auf der nördlichen und Arenal-Bol auf der südlichen Seite, wo sich im Schutze des Felsens auch der Fischerei- und Yachthafen befindet.
Seit 1987 ist der Peñón de Ifach Naturschutzgebiet, eines der kleinsten in Europa, das eine grosse Vielfalt von Pflanzen beheimatet. Eine Wanderung (am Schluss muss ein bisschen geklettert werden) auf die Spitze wird mit einem der spektakulärsten Ausblicke an der gesamten Küste belohnt, der bei gutem Wetter bis Ibiza reicht.

Wachstum geht in die Höhe
Calpe hat sich schon spätestens seit den 70er Jahren von ganzem Herzen dem Tourismus verschrieben, aber in den 90ern des letzten und den Jahren des neuen Jahrhunderts sein Erscheinungsbild durch die gewollt vertikale Bauweise vollkommen verändert und sich dem Modell Benidorm verschrieben. Mehrere hochklassige Hotels sind ebenso entstanden wie enorme Appartement-Blocks, welche die kilometerlangen Sandstrände zwischen Stadtkern und Ortsausfahrt Richtung Moraira säumen und bald heranreichen sollen bis an den Salzsee gegenüber vom Peñón, die ehemaligen Salinen. Die Aussenbezirke der Peñónstadt von Carrio und der Timesharing-Siedlung "Imperial Park" im Norden bis zum "Residentenhügel" "Maryvilla" im Süden, auf der Rückseite des Morro de Toix werden von Abertausenden von Chalets gebildet, die vor allem von Langzeiturlaubern und Auswanderern aus Grossbritannien, Deutschland und den Benelux-Ländern bewohnt und im Sommer oftmals an Touristen vermietet werden.

Tourismusstadt mit Haut und Haaren...
Ajuntament de CalpZahlreiche neue Strassen, Kreisverkehre und andere Infrastrukturen sollen den enormen touristischen Zuwachs auffangen, der im Winter eine Bevölkerung von nominell 20.000) (zwischen 2012 und 2017 um 10.000 vor allem ausländische "Karteileichen" gesunken) (faktisch ca. 30.000 Anwohner) auf bis zu mehr als 130.000 in den Sommermonaten anschwillen lässt. Den Touristen wird neben den beiden exzellenten langen und breiten Sand-Stränden, die auch viele Besucher aus dem nördlich gelegenen Benissa aufnehmen, sowie zahlreichen kleinen Sand- und Steinbuchten durch die rührige örtliche Tourismus-Verwaltung viel Geschichte geboten, aufbereitet in mehreren Museen und historischen Gebäuden und präsentiert in attraktiven Rundgängen und Ausflügen.
Die historische Altstadt ist weitgehend vom Autoverkehr befreit, dafür um zahlreiche beschauliche und schön gestaltete Plätze bereichert worden und bietet mit einer Reihe von Veranstaltungen und zumal dem täglichen Kunsthandwerksmarkt im Sommer zusätzliche Anreize für einen Spaziergang. Zu kilometerlangen Spaziergängen laden die Strände selbst ein, und, wer lieber auf hartem Untergrund flanieren will, dem stehen an den Hauptstränden sowie auf der Hafenseite des Peñón de Ifach 3 grosszügige Strandpromenaden zur Verfügung.
Die Grüne Lunge des Ortes ist der Oltà-Berg, der schöne Wanderungen bietet, und auf dem sich vor allem ein Ausflug zur schön hergerichteten Kapelle mit Picknickplatz und hervorragendem Panorama-Ausblick lohnt. Ebenso ist das so genannte "Hinterland" vía Benissa in Reichweite mit der Sierra Bernia und den ausladenden Weinfeldern das Jalón-Tales. Ein formidables, wenn auch durch umliegende Bebauung bedrohtes, Stückchen Natur bietet der Salzsee, an dem über viele Monate des Jahres hinweg Hunderte von Flamingos und Fischreihern beobachtet werden können.

...und Hafen
Provinzverwaltung AlicanteBootsausflüge führen vom Calper Hafen (knapp 300 Yacht-Liegeplätze) direkt am Fusse des Peñón aus, der zudem täglich gegen 18 Uhr das spannende Spektakel einer Fisch-Auktion bietet, an der Küste entlang, z. T. mit Beobachtung des Meeresbodens, oder nach Altea oder Benidorm. Kleinere Sporthäfen mit Wassersportmöglichkeiten und Stränden sind der Puerto Blanco im Norden (unterhalb von Maryvilla) und der Club Naútico Les Bassetes (siehe Benissa, an der Küstenstrasse nach Moraira) mit seiner rührigen Segel- und Surfschule mit Segeltörns und Kajaktrips.
Neben der gesamten Palette nautischer Sportarten, Bergsteigern und Wandern bietet Calpe den Freunden der klassischen Ballsportarten Fussball und Basketball ausgezeichnete Einrichtungen, haben sich z. B. die Rhytmischen Sportgymnastinnen einen überregionalen Ruf erworben und hat der Behindertensport im Pabellón beim grossen Sportzentrum am Flussbett einen festen Platz. Ganz in der Nähe gibt es auch ein Hallenbad.

Warten auf Autobahnabfahrt und Industriegebiet
Die Aussenanbindung über Land ist gut, aber bis zum Bau der seit Jahren geforderten eigenen Autobahnabfahrt für Calpe (Alternativen derzeit: Altea und Benissa) eben noch nicht sehr gut. Die Nationalstrasse N-332 führt oberhalb des Ortes vorbei, die Zufahrtsstrassen sind grosszügig bemessen und "nur" in der Hochsaison zu den Stosszeiten verstopft. Der Zugbahnhof liegt etwas abseits, auf der anderen Seite der N-332, am Fusse des Oltà-Berges, während der grosszügige neue Busbahnhof vom Ortskern schnell zu erreichen ist.
Das längst nicht ausgeschöpfte geschäftlich-industrielle Wachstum der Peñónstadt wird nicht nur durch eine auch Ende des zweiten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend fehlende eigene Autobahnabfahrt gebremst, sondern mehr noch durch ein ebenso fehlendes Industriegebiet in der Nähe der südlichen Ausfallstrassen oder der N-332.

Gefeiert wird Deutsch und Spanisch
2 der wichtigsten Termine im lokalen Fiesta-Kalender sind stark deutsch eingefärbt: Der Karneval im Februar, der als Epilog zur deutschen Narrensaison mit einer grossen Sitzung mit anschliessendem internationalem Folklore-Festival daherkommt; und das ebenfalls vom traditionsreichen Carneval Club Calpe ausgerichtete Oktoberfest, das sich zeitlich an das Münchener Original anschliesst und somit in der zweiten Oktoberwoche in der Peñónstadt den Prolog bildet für die Fiestas "Moros y Cristianos", die zu den ältesten und grössten ihrer Art in unserer Region gehören. Umfassende Foto-Galerien von den letzten Oktoberfesten und vom CCC-Karneval in Calpe
Das Patronatsfest findet in der 1. Augustwoche zu Ehren der "Jungfrau vom Schnee" ("Virgen de las Nieves") statt.

Und insgesamt über hundert Bars, Restaurants, Diskotheken etc. sorgen dafür, dass es den Freunden des Ausgehens auch abseits der Ortsfeiertage nicht langweilig wird in der Stadt des Wahrzeichens der Costa Blanca, des Peñón de Ifach.

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Calp: Blinken, wenn Fussgänger darauf: 18 "intelligente Zebrastreifen" für 240.000 €